Gewässerschutz

Wasserkraft ja - aber: Die Kontroverse "Durchgängigkeit gegen Wasserkraft"

 

Das Thema "Durchgängigkeit von Fließgewässern" war in Nordrhein-Westfalen in den letzten Jahren immer eng mit dem vom NRW-Umweltministerium herausgegebenen Handbuch Querbauwerke verbunden. Einigkeit besteht immer in dem Ziel, dass Wasserkraft eine wichtige Energiequelle darstellt, die im Sinne des Klimaschutzes weiter entwickelt werden soll. Der tatsächliche Inhalt des Handbuchs und die auf dieser Basis arbeitenden Aufsichtsbehörden zielen aber in der Regel vorrangig auf die Schaffung der Durchgängigkeit von Wehr- und Kraftanlagen, auch der Abriss von Anlagen ist danach zu erwägen. Die Wiederinbetriebnahme von stillgelegten Wasserkraftanlagen wird i. d. R. mit großen Erschwernissen belegt, wenn sie überhaupt möglich gemacht wird. Die Durchgängigkeit scheint jedenfalls ein vorrangiges Ziel zu sein.


Die einseitige Zielrichtung der Durchgängigkeit muss aber u. E. auch vor dem Hintergrund der aktuellen Klima- und Ressourcenproblematik in Frage gestellt werden. Daher ist es zwingend erforderlich, den Ausbau der Wasserkraft als mindestens gleichwertiges Ziel zur Durchgängigkeit zu definieren. Durchgängigkeit und Wasserkraftausbau sind zusammen als ökologische Verbesserungen zu erkennen und anzustreben! Wenn wir dahin kommen, dass Durchgängigkeit und Ausbau von Wasserkraft nicht mehr potenzielle Gegner sind, sondern mit vereinten Kräften gemeinsam umgesetzt werden können, wäre dies ein Gewinn für beide Seiten.