Düsseldorf, 15. April 2016 – Moderne Wasserkraftanlagen gewährleisten einen zuverlässigen Fischschutz und können zur ökologischen Verbesserung der NRW-Gewässer beitragen. Das zeigen die bisher
vorliegenden Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung, die in Zusammenarbeit vom NRW-Umweltministerium mit engagierten Wasserkraftbetreibern erarbeitet wurden. Das Monitoring, das mit Hilfe
moderner Analysemethoden Erkenntnisse zu den Mortalitätsraten von Fischen an Wasserkraftstandorten mit unterschiedlichen Technologien liefert, wurde bei dem gestrigen Symposium zur
Wasserrahmenrichtlinie in Oberhausen vorgestellt.
„Die Wasserkraftbranche hat den Vorschlag des NRW-Umweltministeriums ausdrücklich begrüßt, die Standorte bei einem umfangreichen Monitoring auf einen effektiven Fischschutz hin zu überprüfen. Die
Ergebnisse belegen dabei eindrücklich, dass moderne Technologien einen praktisch vollständigen Fischschutz an Wasserkraftanlagen gewährleisten können. Das zeigt: Die moderne Wasserkraft ist
absolut vereinbar mit dem gesetzlichen Auftrag des Populationsschutzes“, sagte Philipp Hawlitzky, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke NRW (AGW NRW) und der
Interessengemeinschaft Wassernutzung NRW (IGW NRW).
Die regenerative, klimafreundliche und netzstützende Stromerzeugung aus Wasserkraft ist wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Energiewende. Um einen möglichst vollständigen Fischschutz zu
ermöglichen und Schäden an der Fischfauna zu verhindern, hat die Wasserkraft-Branche in den letzten Jahren stetig neue Technologien entwickelt und verbessert sowie viele bestehende Standorte
ökologisch modernisiert. Damit stehen nun verschiedene moderne Wasserkrafttechniken zur Verfügung, die möglicherweise noch vorhandene ökologische Defizite in den Kulturgewässern von NRW aufheben
können.
Für das Monitoring stellten mehrere Wasserkraft-Betreiber an drei Standorten ihre Anlagen zur Verfügung. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die technischen Schutzeinrichtungen die
Fische vor dem Eindringen in die Turbine schützen und keine Versuchsfische durch die Anlagen zu Schaden gekommen sind.
Darüber hinaus können die Anlagenbetreiber der öffentlichen Hand enorme Kosten bei der Sanierung der Gewässer abnehmen. Mit modernen Wasserkraftwerken können viele der über 13.000
Gewässerverbauungen in NRW auf private Kosten ökologisch saniert und gleichzeitig klimafreundliche Energie erzeugt werden. Alexander von Köckritz, Vorsitzender der AGW NRW, forderte daher: „Die
an einigen Stellen bestehenden pauschalen Vorbehalte gegenüber der Wasserkraft müssen abgebaut und der Ausbau der Technologie im Sinne eines effektiven Klima- und Umweltschutzes vorangetrieben
werden. NRW muss dabei endlich seine Potenziale nutzen.“