Wasserwirtschaft

Der natürliche Kreislauf des Wassers wird von der Sonne in Gang gehalten. Durch die Sonnenerwärmung verdunstet Wasser (besonders über den Weltmeeren), der sich bildende Wasserdampf steigt in die Atmosphäre auf und bildet dort Wolken. Diese werden durch den Wind transportiert und kehren als Regen oder Schnee wieder auf die Erdoberfläche zurück. Der sich dabei bildende Niederschlag sammelt sich im Bereich des Festlandes in Bächen und Flüssen und kehrt so über die Gewässer als auch über das Grundwasser zum Meer zurück. Der Wasserkreislauf schließt sich somit. Das sich in den Flüssen sammelnde Süßwasser wird als Trinkwasser und Kühlwasser oder bei entsprechender Höhendifferenz auch energetisch in Wasserkraftwerken genutzt.


Seit der Weltklimakonferenz 1997 in Kyoto (Japan) hat sich die Weltgemeinschaft zur Senkung des globalen Schadstoffausstoßes, hier besonders der Kohlendioxid-Emissionen verpflichtet. Durch den Betrieb von Wasserkraftanlagen wird dieses Ziel, zu dem sich auch Deutschland verpflichtet hat, aktiv unterstützt, da fossile Brennstoffe für die Stromerzeugung an anderer Stelle eingespart werden können.


Die Wasserkraft leistet neben der Nutzung als zuverlässige regenerative Energiequelle u.a. auch eine wichtige Rolle beim Hochwasserschutz, bei der Flussregulierung und der Schiffbarkeit der Flüsse. Aber auch ihr Beitrag zum Naturschutz ist nicht zu vernachlässigen. So sind heute viele Stauräume von Wasserkraftwerken Flora-Fauna-Habitat-Gebiete und etliche Talsperren und Stauseen Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete mit seltenen Lebensräumen für Pflanzen und Tiere. Zudem sind die Freizeitnutzung an Talsperren und die da damit verbundene Schaffung von Freizeit- und Erholungsräumen für manche Regionen von übergeordneter Bedeutung.


Beim Bau von Wasserkraftwerken und Wassergewinnungsanlagen lassen sich, wie bei jeder anthropogenen Maßnahme, Eingriffe in die Natur nicht vermeiden. Bereits in der Planung werden daher entsprechende Abwägungen getroffen und Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen. Trotz aller Ausgleichsmaßnahmen bleibt es - aus Sicht des jeweiligen Betrachters unterschiedlich bewertet - ein positives Unterfangen des Betreibers einen wertvollen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Die notwendigen Querbauwerke haben unsere mitteleuropäischen Kulturlandschaft bereits vor Jahrhunderten geprägt und sind ein wichtiger Bestandteil der selben geworden. Ein Abriss der Querbauwerke verbunden mit einem Rückbau der Energie- und Trinkwassergewinnung kann nicht im Interesse der mündigen Bürger sein, vielmehr ist hier eine standortabhängige Lösung unter Berücksichtigung der technischen und finanziellen Möglichkeiten zu suchen und zu finden.